Vereinsausflug

Unser Vereinsausflug 2021

Der diesjährige Vereinsausflug führte die Solarfreunde Moosburg nach Haag i.OB, aufgrund des intensiven Programms mit Elektroautos.  Dabei wurden gleich drei Besichtigungen zum Thema Klimaschutz durchgeführt.

Als erstes Highlight führte Lenz Wieser durch das Wasserkraftwerk Vorderleiten am Inn. Der Zufluss erfolgt durch einen kilometerlangen Stollen aus dem Soyener See. Die drei Turbinen aus dem Jahr 1923 ließen die Augen der Technikbegeisterten leuchten: Wo findet man heute noch Maschinen, die nach 100 Jahren noch derart zuverlässig und effizient funktionieren? War der erzeugte Strom im Gründerjahr noch zu viel, so macht er heute nur noch 1 % der benötigten regionalen Energie aus. Auflagen zu Wasserhaltung, Umweltschutz und Betriebssicherheit machen die klimaneutrale Stromerzeugung heute nahezu unrentabel.

Nach ausgiebiger Mittagspause im Hofcafé Bachmeier besuchten die Teilnehmer den renommierten Haager Ingenieur und Kommunalpolitiker Hans Urban. Auf seinen eigenen Liegenschaften sind seit 2020 die Zeiten von fossilen Energieträgern vorbei. Das neu errichtete private Mikro-Wärmenetz versorgt mehrere vorhandene und geplante Wohn- und Betriebsgebäude von Urban und Familie.

Dieser erläuterte den Teilnehmern, wie es zur Entscheidung für eine Nahwärmeversorgung mit Hackschnitzelheizung kam und führte durch seinen Betrieb. Das Projekt könnte zur Blaupause für die derzeit diskutierte große Nahwärmelösung für Haag werden. Dass Urban über herausragendes Fachwissen und Tatkraft verfügt, war den Insidern sehr gut bekannt. Als Defizit empfindet er jedoch seine Einzelkämpferrolle: „Leider haben wir in Haag keine Solarfreunde.“

Auch der gesellige Teil des Ausflugs kam nicht zu kurz. Einige Teilnehmer besuchten das Kloster Gars am Inn oder erkundeten die Marktgemeinde Haag mit Schlossgarten und Kloster um sich vor der Heimreise im Biergarten der Weißbierbrauerei zu stärken. Letzter Höhepunkt des Ausflugs war die Besichtigung der Erlhof-AGRAR in Mehnbach bei Lengdorf. In diesem 100 Hektar-Biobetrieb wird ganz ohne Tierhaltung Biogas erzeugt und verstromt. Die Gärreste werden komplett auf den eigenen Flächen ausgebracht und sorgen so für einen vollständig geschlossenen Nährstoffkreislauf. Aufgrund dieser Innovationen wurde der Hof zu einem Demonstrationsbetrieb des Amts für Ernährung, Landwirtschaft und Forsten Ebersberg-Erding. Zahlreiche Fragen zu Bioanbau, EU-Förderung und Vermarktung der Energie konnten vom Betriebsleiter Ruppert Hutterer beantwortet werden. Aktuell arbeitet er gemeinsam mit Landwirtschaftskollegen am Aufbau eines Nahwärmenetzes für Lengdorf. Beim Rundgang über den Hof konnten sich die Besucher auch einen Eindruck von dem enormen Arbeitseinsatz in der Landwirtschaft, den Geruchs- und Lärmemisionen, der knappen Wirtschaftlichkeit und der Wetterabhängigkeit verschaffen. Ein erheblicher Teil der diesjährigen Ernte ist den Unwettern der letzten Wochen zum Opfer gefallen.


Unser Vereinsausflug 2019:

Auf den Spuren des Weltkulturerbes
Der diesjährige Vereinsausflug der Solarfreunde führte am vergangenen Wochenende in die Region Ulm, Blaubeuren, Schelklingen. Mit dem Zug ging es zunächst in die ehemalige Freie Reichsstadt Ulm. Bei einer Stadtführung erfuhren die Teilnehmer nicht nur viel über die Geschichte der Stadt, sondern bekamen auch viele Details über das malerische und historische Gerber- und Fischerviertel nahe gebracht. Dazu konnte man auch Ulms Neue Mitte kennenlernen und wer es sich zutraute den noch immer höchsten Kirchturm der Welt des Ulmer Münsters besteigen.

Der zweite Tag widmete sich ganz den Schätzen des Weltkulturerbes. Im Urgeschichtlichen Museum Blaubeuren erfuhren die Teilnehmer Wissenswertes über das Leben in der Steinzeit und bestaunten das nur 6 cm große, circa 35.000 Jahre alte, und damit älteste Kunstwerk der Welt, die Venus vom Hohle Fels. Nicht fehlen durfte anschließend ein Spaziergang zum sagenumwobenen Blautopf der durch seine intensiv bläuliche Farbe mächtig beeindruckte.


Am Nachmittag ging es mit dem Höhlenbähnle weiter, direkt in den Hohle Fels in Schelklingen, den Fundort der Venus 2008. Die Karsthöhle wurde 2017 als Bestandteil der Weltkulturerbestätten „Höhlen und Eiszeitkunst der Schwäbischen Alb“ in die Liste des UNESCO-Welterbes aufgenommen.
Erfüllt und glücklich über das gemeinsam Erlebte ging es im Zug mit viel Gesprächsstoff wieder nach Hause.